Nachruf auf ein paar alte Laufschuhe und Hooray für die „Neuen“

Fast 2 Jahre bin ich mit meinen „alten“ auf der Strecke gewesen… erst noch schwer, rund und behäbig später dann wieselflink (haha) und unermüdlich und selbst durch London haben mich die braven Jungs eine Woche lang auch jenseits der Laufstrecke schmerz- und ermüdungsfrei getragen…

Damals war es Liebe auf den ersten Blick und ich habe es nie bereut, mich genau für diese Schuhe entschieden habe, die anscheinend noch nicht einmal einen eigenen Namen haben, sondern nur als „Adidas Gore-Tex“ mit einer Artikelnummer zu finden sind…

Im Nachhinein gehört schon ne Menge Mut (oder auch mehr Glück als Verstand) dazu, mit knapp 100kg Lebendgewicht in einen Sport-Vosswinkel zu gehen und sich einfach ein paar Laufschuhe zu kaufen… stabil sollten sie sein, nicht so leicht dreckig werden und mir einen gewissen Halt und Stabilität geben…

Zuerst wollte ich ja eh nur walken… hätten demnach auch ein paar Walking-Schuhe sein können. Aber seien wir mal ehrlich… was da auf dem Markt ist, ist doch Footwear für hässliche, alte, langweilige Leute und nicht für uns!!!!! Zumal ja braun in meinen Augen eher ne Geisteshaltung als ne Farbe ist…

Also einigte ich mich mit mir auf Schwarz/grau/bordeaux als akzeptable Farbkombo und daß ich zusätzlich zu toller Passform, angenehmem Design und federleichtem Tragegefühl (ja auch Trail-Shoes können einem ein solches vermitteln, nicht nur ultraleichte „Gutwetter-Jogger“) auch noch ein Schnäppchen machte, freute die dicke Schnäppchentante 🙂

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Die armen Jungs wurden ab da dann auch gnadenlos hart rangenommen… bei Wind und Wetter wollte das fette Mädchen nun mit ihnen an die frische Luft und war es zuerst noch selten, kurz, langsam und schwer, wurde es mit der zeit immer öfter, länger und flinker, aber mit der Zeit auch erheblich leichter… Das alles haben die beiden wirklich klaglos und zuverlässig mitgemacht, sogar die Farbdusche beim Color-Run und einen (offiziell gar nicht statthaften) Ausflug auf den Tennisplatz haben sie mir verziehen und mich immer unterstützt.

Gemeinsam haben wir Meilensteine erreicht und hinter uns gelassen und immer neue Ziele „erlaufen“…

Hierfür kann ich gar nicht genug „DANKE!“ sagen, denn es ist beileibe nicht selbstverständlich, daß ein paar Laufschuhe – eigentlich aus einer Laune heraus gekauft – solch einen langen und vor Allem schmerzfreien Dienst leisten… Ich hätte Knieprobleme bekommen können, Rückenschmerzen, Mittelfußprobleme oder wenigstens Blasen… Nichts dergleichen ist geschehen!

Nichtmal, daß ich den linken der Jungs zwischenzeitlich bezichtigt habe, dem Teufel Obdach zu geben, konnte sie gegen mich aufbringen… sie haben treu und stetig ihre Aufgabe gemeistert…

Doch nun schicke ich sie in ihre wohlverdiente Laufschuh-Rente… am letzten Wochenende habe ich es getan… mir die Nachfolger meiner beiden Jungs geholt… Und wollt ihr raten? Natürlich!

Ich bin wieder mit der gleichen Strategie gefahren, die mir schon einmal so gute Dienste geleistet hat: Rein in den Laden, nach stabilen, wasserabweisenden, dunklen Laufschuhen Ausguck halten und wenn eines sitzt, mir ein gutes Gefühl gibt und optisch zumindest halbwegs ansprechend ist – ZUSCHLAGEN!!!!

Es sind zufällig wieder Adidas geworden… es hätten auch Asics oder Brooks werden können, aber ich verfahre nun auch mal gern nach dem Motto: „Never change a running system“ (Wortspiel! Brüller!!!!!)

Seit Samstag besitze ich nun die „adidas Response Trail 21 GTX W“ und am Sonntag habe ich sie dann auch gleich einer harten Probe unterzogen: Ich habe sie bei strömendem Regen auf schmelzenden Schneematsch-Erdboden gejagt…

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Das Profil der Sohle ist ausgeprägter, als bei den alten. Die Passform komfortabel, man fühlt sich sehr sicher bei jedem Tritt, auch wenn es mal rutschig wird… Mir ist dieses Gefühl sehr wichtig, da ich oft in der Dämmerung/Dunkelheit auf leicht unebenen Wegen unterwegs bin. Der unabsichtliche Tritt in eine etwas tiefere Pfütze verursachte kurzzeitig ein Kältegfühl, der Fuß war aber beim Ausziehen der Schuhe nach dem Lauf (abgesehen vom normalen Schweiß) nicht naß geworden… sehr gut… funzt!!!! 🙂

Alles in Allem finde ich übrigens neben der guten Paßform und der Funktionalität, daß ich mich auch optisch verbessert habe… Meine Mädels (ja, es sind Mädels!!!! Sozusagen die schwarzen Prinzessinnen unter den Laufschuhen… *debil grins*) sehen in ihrem schwarz/pinken Design richtig gut aus und passen zu mir.

Mit den beiden werd ich dann also auch den Halbmarathon dieses Jahr meistern… ich sach mal: LÄUFT!!!! 😉

PS: Was mir allerdings noch auf der Seele brennt: Was mach ich nun mit den beiden Rentnern???

Wegschmeißen?

Gold ansprühen und ne Collage draus machen?

Momentan spiele ich mit dem Gedanken, sie als „Notfall-Schuhe“ bei meinen Eltern zu deponieren, damit ich nicht immer das komplette Equipment von A nach B und zurück schleppen muß… Oder hat jemand noch ne andere Idee, was man mit zwei altgedienten Veteranen dieser Art machen kann?

Ach ja… PS: Weil ich es so mache, also ohne Beratung und Analyse losziehe und mir Laufschuhe „mal so eben“kaufen gehe, heißt natürlich nicht, daß es auch für Dich, Dich und Dich da draußen die richtige Methode ist, um dieses so wichtige Schuhwerk auszuwählen… Es gibt richtig gute Laufläden, wo dem Anfänger und dem dem Profi eine tolle, fachkundige Beratung zuteil werden kann und ich bin auch sicher, viele Verkäufer tun wirklich ihr Bestes, um ihren Kunden den für ihre Bedürfnisse besten Trainingsschuh herauszufinden und nicht nur das teuerste Modell loszuwerden. Von daher bin ich keinesfalls contra Laufanalyse oder so. Es ist nur irgendwie nicht mein Ding (so lange es auch anders geht)

Was ich allerdings doof finde, sind Leute, die sich 2 Stunden im gut ausgebildeten, fachkundigen Einzelhandel kostenlos beraten und analysieren lassen und dann nach Hause gehen und im Internetdiscount die Empfehlung des Einzelhändlers bestellen, um dort 10€ zu sparen…

Der Teufel wohnt in meinem linken Laufschuh…

…und er wirft gern mit Steinen!

Vor jedem Lauf inspiziere ich meine Laufschuhe akribisch, denn nichts hasse ich mehr, als beim Laufen Steine im Schuh zu haben.
Das heißt, ich laufe immer mit geprüft steinlosen Schuhen los. Ich schlurfe nicht. Schon gar nicht einseitig! Und vor allem nicht beim Joggen!
Trotzdem habe ich spätestens auf halber Strecke den Grand Canyon im Schuh. Im linken Schuh. Immer im linken Schuh!

Daraus folgt für mich:

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Der Teufel ist kein Eichhörnchen. Er ist kleiner. Und er wohnt in meinem linken Laufschuh. Was er dort macht?
Mit Steinen werfen… 😉

21,0975 Kilometer und die Stimmen

Hab mich heute spontan zum 21. Hella-Halbmarathon in Hamburg angemeldet…

Meine inneren Stimmen laufen gerade ein bisschen amok…

Stimme 1 (komplett entspannt):  21.06.2015… noch massig Zeit…

Stimme 2 (hysterisch): 21.06.2015… das ist quasi schon fast übermorgen…

Stimme 3 (erschüttert): das sind über 21 Kilometer… du läufst gerade mal 10 derzeit…

Stimme 4 (bibbernd): Dir ist klar, dass es im Winter scheissekalt da draussen ist… wie willst du da regelmässig trainieren?

Stimme 5 (euphorisiert): hey, da laufen viele coole Leute mit, hinterher gibts sicher ne geile Paaaaaaaartyyyy!!!! (*singt schief* „atemlos durch die Nacht…“)

Stimme 6 (generalstabsmässig): Wir haben ein Ziel, ab morgen muß hier sofort wieder mehr Disziplin herrschen!!!!!

Stimme 7 (hektisch): Muss ich jetzt auf Kaloriendefizit gehen, um möglichst schnell Ballast loszuwerden? Oder auf „Halten“ lassen, um das Training durchzustehen? Oder Ernährung umstellen? Was machen wir nur mit dem Gym und wenn, dann was trainier ich jetzt da?… und mit dem Zumba? Hab ich da überhaupt noch Zeit für?… und überhaupt… wir müssen sofort alle Pläne umwerfen, neue aufstelle, alles verändern und das Rad neu erfinden… hilfe… hilfe… hilfe

Stimme 8 (hämisch): Das schaffst sie doch nie….

Stimme 9 (zickig): Natürlich schafft sie das… wer 10 km laufen kann, kann auch 21 laufen! Warum? Weil ich das sage!!!!

Stimmen 10-378 (tumultartiges Gemurmel)

ICH: RUUUUUUUUUHEEEEEEEEEEE!!!!!!!

Jetzt haltet die Klappe und chillt mal! Ich lass das jetzt mal sacken und dann mach ich mich dran, eine sinnvolle Vorgehensweise zu erdenken… die wird wahrscheinlich im Wesentlichen so aussehen:

Ich geh raus und laufe! Erst länger, dann schneller!

So bin ich halt… ich mache… und dabei denke ich… und wenn mir beim Machen einfällt, wie man es besser machen kann, mach ich es beim nächsten mal dann halt besser.

PS: Dieses Konzept ist an sich prima, allerdings nur mit gesundem Realismus adaptierbar… Wenn Du noch ein Sportanfänger bist, ist möglicherweise ein Halbmarathon nicht die geeignete Einstiegsdroge… suche dir einen Einstieg, der deinem aktuellen Fitness-Level enspricht, zB Walken, moderates Krafttraining oder Zumba und taste dich langsam an die bekloppten Sachen ran. Wichtig ist nicht, was du tust, sondern DASS du es tust!!! 😉

Vom Walker zum Runner

Ich war immer echt gut im Schulsport… Höher, schneller, weiter war mein Motto und eine Note schlechter als 1 eine persönliche Beleidigung… es gab nur eine Sache, die ich wirklich, wirklich immer gehasst habe: alles, was mit Laufen jenseits der Sprintdistanz zu tun hatte. Ich war nicht nur schlecht… Ich war unterirdisch! Wenn es hiess, wir gehen in den Park zum Laufen, ging die Laune rapide in den Keller weil ich schon vorher wusste, dass ich grausam verkacken würde. Nun war ich früher schon immer etwas stämmiger als alle anderen und so war der Grund für mein „Versagen“ schnell gefunden:

Du bist halt zu dick zum Laufen… Du wirst das nie können…

Sportlehrer

BÄÄÄÄÄÄM Voll in die Fresse!!!!!

Über eine sinnvolle Herangehensweise beim Laufen sind wir übrigens nie informiert worden, während der ganzen Schulzeit nicht… Laufen war etwas, das machte man einfach… Man lief los und hörte nach 1000 Metern wieder auf… Dass sich eine pummelige Sechstklässlerin spätestens nach 500 Metern heulend und kotzend auf dem Boden wand, war halt eben so und niemand hielt es für nötig, ausser Noten für die erbrachten Zeiten auch ein paar sinnvolle Tips zu vergeben…

Wenn man diese Vorgeschichte kennt, kann man vielleicht verstehen, warum das Thema „Laufen“ ein ganz Besonderes für mich war und ist…

Über die Jahre immer schwerer und unsportlicher geworden, war es für mich eigentlich immer ein Naturgesetz, dass ich niemals werde Joggen können… Wann immer ich Versuche unternahm, abzuspecken, gab es auch immer den einen oder anderen Ausflug bei Nacht und Nebel um um den Block zu rennen… Mit desaströsen Ergebnissen jedes Mal… nach wenigen Metern Seitenstechen, völlig außer Puste und durchgeschwitzt, schmerzende Oberweite und Knie sowie mental komplett zerstört und wieder einmal bestätigt in der These, dass ich niemals würde joggen können.

Dann kam das denkwürdige Jahr 2013… das Jahr in dem alles anders wurde…

Gleich zu Beginn meiner Reise hatte ich mich ja schon zum „Walker“ gemausert und war seit dem mehrmals wöchentlich auf den Füßen…

Aber irgendwie nagte es an mir, dass das doch nicht alles sein könne… Der längst verschüttete Ehrgeiz erwachte und bevor ich noch so richtig drüber nachdenken konnte, hatte ich eines Tages schon einen Zahn zugelegt, einfach mal, um zu schauen, wie weit ich komme…

Nicht sehr weit, um ehrlich zu sein… nach wenigen Metern war ich schon wieder völlig durch und japste und schnaufte und hatte meine liebe Müh, das Seitenstechen wieder wegzuatmen… Aber ich gab nicht auf… nachdem sich der Atem wieder normalisiert hatte, versuchte ich es gleich normal, wieder war nach wenigen Metern die Luft raus… also wieder weiter gehen…

Heute weiß ich, dass viele Einsteigerprogramme für Läufer genau so arbeiten, nämlich mit abwechselnden Geh- und Laufeinheiten, die sich langsam steigern…

Ich hab mir mein Programm, wie so oft, selber gebastelt, indem ich mir jedes Mal, wenn ich auf der Strecke war, mir Fixpunkte gesucht habe, bis zu denen ich es schaffen wollte, durchzulaufen… das konnte ein Baum, ein Straßenschild, eine Laterne oder eine Straßenecke sein… Oder ich nahm mir vor, bis zum Ende eines Liedes weiterzulaufen… Die Ziele wurden nach und nach unmerklich größer und als Krönung schließlich wurden verschiedene Ziele irgendwann miteinander kombiniert… das sah dann ungefähr wie folgt aus: „Bis zu der Ampel da vorne schaffst du noch!“ an der Ampel angekommen dann: „Jetzt läufst du weiter, bis der Song zu Ende ist!“ Dann war das Lied aus und ich dachte mir: „Da vorne der Zebrastreifen, das muss noch drin sein!“ – Und ehe ich es mich versah, konnte ich mir ein ganzes Lied vornehmen, das ich komplett durchlaufen wollte… Ich werde nie vergessen, welchen Song ich als erstes komplett durchgelaufen bin und der Song wird nie auf einer meiner Lauf-Playlisten fehlen…

Manian – Loco

  (Über Kunst mag man sich streiten, aber über den perfekten Laufrhythmus nicht 😉 )

Der nächste Höhepunkt war, einige Wochen später, als ich das erste Mal komplett 15 Minuten am Stück durchgelaufen bin… ich war kurz vorm Exitus, aber als die Zeit rum war, hätte ich feiernd und pöbelnd durch die Straßen tanzen können… Ich war so stolz und euphorisiert und in dem Moment wusste ich, ich kann alles schaffen!!!!

Besonders stolz war ich auch an dem denkwürdigen Tag, als ich an der Stelle vorbeijoggte, an der ich an meinem ersten Walking-Tag (kaum 4 Monate früher) erschöpft umdrehen musste… Ich joggte… mehr als 1,5km… am Stück!!!! Es war unfassbar und erfüllte mich mit derart Stolz und Glück, und wann immer ich diesen Punkt passiere, danke ich wieder daran.

Natürlich war ich immer noch das „Dicke Mädchen“ auf der Strecke und viel, viel langsamer unterwegs als all die anderen Sportler, aber das konnte mich nicht mehr runterziehen, denn allein die Tatsache, dass ich hier joggte, machte mich zufrieden…

Inzwischen hatte ich mir Runtastic runtergeladen und zeichnete meine Läufe auf und ließ mir Geschwindigkeit, zurück gelegte Strecke und Kalorienverbrauch ansagen aber an sich verließ ich mich wie seit jeher auf mein Gefühl beim Laufen und bin damit immer gut unterwegs gewesen… Ab und an plagte mich Seitenstechen, aber ich bekam bald heraus, dass dies nur passierte, wenn ich mit vollem Magen auf die Strecke ging… auch das „verknotete Gedärm“-Syndrom trat nur auf, wenn ich laufen ging, obwohl meine Verdauung noch nicht mit ihrer letzten Aufgabe fertig war…

So ging die Zeit ins Land, ich war mindestens 2-3 mal die Woche unterwegs und steigerte mich kontinuierlich und lief nun schon bald auf die (für mich) magische 5 km-Marke zu… Da erzählte mir eine Kollegin, mit der ich nun plötzlich ein neues Thema hatte („Laufen gehen“… unglaublich, ich führte „Fachgespräche“ über Sport in der Mittagspause…), vom „Color-Run“ und ich wusste in dieser Sekunde, dass ich das mitmachen wollte! Nachdem ich dann zu Hause die youtube-Trailer gesehen hatte, war ich quasi schon angemeldet und auch wenn ich vor der Strecke zu der Zeit noch ganz schön Bammel hatte, überzeugte mich doch der Ansatz der Veranstaltung, der eben keinen Wettbewerb sondern eine reine Spaßveranstaltung darstellt…

Das Gefühl, als ich mir mein Läufer-Shirt in „M“ geben lassen konnte und dann der Moment, als ich mir meine Startnummer anpinnte, werde ich nie vergessen!!!!!

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Der Lauf war dann gar nicht so spektakulär, aber allein die Tatsachen, dass man dabei war und die Strecke komplett durchgelaufen ist (das war mein Primärziel), waren das frühe Aufstehen und die Aufregung mehr als wert…

Auch heute laufe ich noch mehrmals die Woche und es ist immer eine willkommene „Me-Time!“, in der ich den Kopf freikriege, über neue Projekte nachdenke, Pläne schmiede und manchmal auch Frust abbaue… Ich laufe gern allein und möchte in dieser Zeit auch nicht mit anderen zusammen sein, also Laufgruppen und ähnliche Scherze sind demnach absolut nichts für mich.

Ein bisschen Manschetten hatte ich, als langsam der Winter kam und die Temperaturen sanken, aber ausgerüstet mit einer Thermo-Lauf-Hose sowie Thermo-Hoodie und -Unterhemd kann ich stolz vermelden, dass ich bis zu Temperaturen von unter Null Grad durchgezogen habe. Da ich nach wie vor stark schwitze, hatte ich mir im Winter noch eine Fleecemütze, Handschuhe und ein Halstuch gekauft und muss sagen, ich habe mich nicht erkältet und war zusätzlich stolz, da ich ja aktiv den Naturgewalten getrotzt hatte

Was ich beim Laufen immer bei mir brauche, ist meine Running-Playlist, die einen bunten Mix von aktuellen Pop-Songs, Techno- und Dubstep-Remixen, Gangster-Rap und Metal enthält und mich immer gut im Flow hält… die Pflege dieser Liste (genauso wie die fürs Krafttraining) ist mir eine sehr wichtige Herzensangelegenheit, da mir die Musik beim Sport eine wichtige Motivationsquelle ist….

Man sieht also, selbst ein „hoffnungsloser Fall“ wie meine Eine kann zum Läufer werden…

Es braucht nicht viel: Den Mut überhaupt zu beginnen und ein paar gute Laufschuhe… etwas Geduld und Durchhaltevermögen und die Fähigkeit, auf seinen Körper zu hören und nicht zu viel auf einmal zu verlangen…

Mit Geh- und Laufintervallen kann man schnell viel erreichen und macht sich dann bald schon Gedanken nicht mehr „ob überhaupt“, sondern „wie schnell“, „wie weit“ und „heute mit oder ohne Treppen/Steigung“

Ich weiß nicht, ob ich jemals einen Marathon laufen werde, aber mir reicht schon die Gewissheit, heute ohne lange Vorbereitungszeit 10 km laufen zu können oder auch die 5 km unter einer halben Stunde zu schaffenn…

Und letztendlich will ich ja nur eins:

Be a good pick for any Zombie-Apocalypse-Survival-Team!

Pixie

Boobie-Talk (again) – Pixies ultimativer Sport-BH-Test

Ein absolut unverzichtbares Utensil für dein neues sportliches Leben ist ein gut sitzender Sport-BH!

Ich selber komme von einer unglaublich unsportlichen und absolut sport-unfreundlichen 95G-H und habe mich auf meiner Reise sukzessive runtergearbeitet. Im Laufe der Zeit habe ich zwangsweise etliche Marken, Exemplare und Kuriositäten ausprobiert und bin inzwischen bei einer 75E angekommen. Das ist in der Unterbrustweite nicht mehr so kompliziert, wie eine 95, aber da das Körbchen anscheinend nicht mehr weiter schrumpft (zum Glück, nen bissi was möchte ich schon noch in die Auslage werfen können, auch wenn es nur verpackt wirklich gut aussieht, aber das Problem hab ich eigentlich seit ich 16 bin *seufz*), gibt es immer noch nicht die große freie Auswahl im Wäscheparadies, denn die grossen Cups jenseit D fangen meist erst ab 80 an…

Aber zurück zum Thema Sport-BH.

Wer eine sehr große Oberweite hat, wird das kennen: Jogging, Springen, eigentlich alles, was uns in Wallung bringt, wird durch mangelnden Support durch einen fest sitzenden BH nicht nur schmerzhaft, sondern sieht auch blöd aus!  Und es hindert uns zu allem Übel auch noch an der ordnungsgemäßen Ausführung der Übungen, weil wir die ganze Zeit irgendwie dafür sorgen müssen, dass alles an seinem Platz bleibt, nichts rausfällt und wir uns nicht ein blaues Kinn schlagen… 😉

Übungen. die vor einer Spiegelwand stattfinden sind ein furchtbarer Graus, denn das Elend auch noch sehen müssen, setzt dem Ganzen einfach die Krone auf…

Folge: Man kann nicht alles geben, schämt sich, ist die ganze Zeit damit beschäftigt, an seinen Klamotten rumzuzuppeln und so richtig sportlich kann man sich vor lauter Wackelpudding gar nicht fühlen…

Meine Ersthilfe, bestand und besteht bis heute darin, über den Sport-BH noch ein Spandex-Hemdchen zu tragen (Shaping-Unterwäsche, bei C&A für schlankes Geld (ca. 16€) zu haben, bei QVC unter der Bezeichnung „schlankstütz“ für unglaubliche Beträge, von denen ich aber nicht weiß, ob sie die Mehrausgabe wert sind… Bei meinen ersten Jogging-Versuchen und beim 30day-shred (Ich HASSE Jumping-Jacks!!!!!) habe ich sogar noch ein Extra-Shaping Bustier (C&A 9€) über BH und Shaping Hemdchen gezogen, so dass ich sage und schreibe 3fach gewappnet war, bevor ich mich wirklich sicher beim Sport gefühlt habe.

Derzeit habe ich  5 verschiedene Sport-BHs, die ich euch heute in einem kleinen Praxisvergleich vorstellen möchte, vielleicht auch, um euch die Kaufentscheidung zu erleichtern und euch die eine oder andere Fehlinvestition zu ersparen, denn wie wir alle wissen, ist die Anschaffung von Sport-BHs eine recht kostspielige Angelegenheit (kann es sein, es geht auch anders!).

Natürlich gibt es auch andere Marken, und sobald ich mir wieder was neues zulege, wird es auch Updates geben.

Noch ein Shopping-Tip, wenn ihr noch am Suchen seid: Geht in ein Fachgeschäft oder zu Kaufhof in die Unterwäsche-Abteilung (die Mädels da sind nch echt von der alten Schule und haben in der Regel schwer was auf dem Kasten) und lasst euch einmal vernünftig zwecks Größe beraten.

 

Ach ja, und da ich mich nicht mit irgendwelchen Herstellern über Bilderrechte streiten möchte, bitte ich die folgenden Unterwäsche-Bilder (ganz ohne Filter und Retusche) zu entschuldigen…  😉

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Anita – Maximum Support „momentum underwire“ Nr.5519

  • Grössen: 65-90 B-H
  • Online oder im Kaufhaus (Kaufhof)
  • ca 70€
  • schwarz, haut, weiß

Pros:

  • Bügel (drückt nicht)
  • sehr guter Halt
  • macht einen schönen Ausschnitt
  • einfach zu schließen (übliche BH-Form)
  • pflegeleicht, trocknet schnell, nimmt häufiges Waschen nicht übel, langlebig
  • auch in grossen Grössen erhältlich

Contras:

  • hoher Preis
  • keine peppigen Farben (wobei das schwarz ein eher glänzendes Anthrazitgrau ist, das passt schon)
  • Körbchen nicht elastisch, wenn die Brust kleiner wird, passt sich das Cup nicht noch an, sondern der BH ist zu groß

Hinweis: fallen großzügig in der Unterbrustweite aus, so trage ich derzeit eine 70F (etwas zu groß im Cup da schon etwas älter)

 

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Shock Absorber Modell: 335044 – Sport-BH Run

  • Größen: 70-85 B-F
  • online oder im Sportfachhandel (Intersport)
  • Preis: 42€
  • Farben: Pink/Lila, Schwarz, Weiss, hellblau/pink, lila/weiss, blau/gelb, schwarz/gelb (Ich hab ihn in Pink/Lila und Schwarz)
  • Soll laut Werbung die Brustbewegung um 78% verringern

Pros:

  • coole Farben erhältlich
  • guter Support
  • angenehm zu tragen
  • mittleres Preissegment

Contras:

  • Oberer Clip ohne Hilfe schwer zu schliessen (sehr verrenkungsintensiv)
  • Trägerregulierung über Haken und Schlingen, nur eingeschränkt regulierbar und Gefahr des Aufgehens während des Trainings, kann behoben werden, indem der Haken etwas zusammengebogen wird
  • Das Pink verblasst extrem schnell und sieht leider schnell nicht mehr schick aus, beim schwarzen Modell keine Probleme
  • Beim Anziehen muss man das Unterbrustband mit dem Logo unter der Brust sorgfältig umdrehen, da es sonst hässliche Hautabdrücke durch das Gummilogo gibt.
  • Einer der Verschlusshaken hat sich nach kurzer Zeit aufgebogen, so dass ich ihn immer wieder vorsichtig in Form biegen musste

 

 

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Domyos Feel Beautiful

  • Grösse 65-90 A-E
  • Gibts leider nur bei Decathlon Sport Discountern oder online
  • Farben: Schwarz (angeblich auch pink und lila)
  • Preis: 19.90€ (+6€ Versandgebühr bei Onlinekauf)

Pros:

  • Extrem gute Passform bei extrem leichter Beschaffenheit.
  • Keine Nähte
  • Sehr guter Halt
  • Formt einen guten Ausschnitt
  • Absolut angenehmes Tragegefühl
  • Variable Träger (gerade und über Kreuz tragbar)
  • Unschlagbares Preis-Leistungsverhältnis
  • nicht nur als Sport-BH-Nutzbar

Contra:

  • Leider nicht überall zu haben
  • bisher nur in schwarz gesehen
  • Die Hakenlösung der flexiblen Träger kann u.U. rausrutschen und mitten im Training aufgehen (kann man durch vorsichtiges Biegen der Haken abstellen)
  • Einer der Verschlusshaken geriet bald aus der Form (auch hier vorsichtig wieder in Form gebogen, muss ab und an wiederholt werden)

Die Webseite macht ein paar merwürdige Werbeversprechen zum Thema „Stärkung des Brustgewebes und Straffung“, das einfach mal gepflegt überlesen, dann bleibt ein absolut preisgünstiger und tragbarer und zu dem noch ansehbarer Sport BH… sobald ich nochmal an einem Decathlon vorbei komme, brauch ich Nachschub!!!! (In Essen gibts zum Beispiel einen in der Rathausgalerie, wo früher Saturn drin war)

 

 

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Hunkemöller HKMX Sport BH extra strong support level 3

  • Grössen: 70-85 B-F
  • Nur bei Hunkemöller
  • Farbe: Schwarz
  • Preis: 29.90€

Pro:

  • Konventionelle Trägerverstellung (keine Haken, die aus Schlaufen rausrutschen können

Contra:

  • Extrem schwer anzuziehen, obwohl die Größe stimmt. Kriege das Ding nur mit viel Geduld auf dem Rücken liegend zugemacht. Macht das ganze Ding eigentlich zu einem No-Go
  • Die komischen Pads in den Cups kann man zum Glück rausnehmen, die tragen nur auf und rutschen hin und her.

 

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Tchibo Profi Sport-BH

  • Größen: 75-85 B-D (habe 80D)
  • Nur bei Tchibo (derzeit vergriffen)
  • Farbe: schwarz
  • Preis: 14.95€

Pro:

  • Preiswert
  • Stützt OK

Contras:

  • Durch den festen Kreuzrücken nur kompliziert über den Kopf anziehbar und mit auf den Rücken verdrehten Armen hinten zu schliessen
  • Trägerkürzen über Haken-Schlaufensystem, das rausrutschen kann
  • Geringe Grössenauswahl

Fazit:

Mein persönlicher Favorit ist der Domyos, dicht gefolgt vom Shock-Absorber, wobei ich bei letzterem die schwer zu schließende Supportschnalle und das blöde Haken-Schlaufensystem zum regulieren der Trägerlänge total nervig finde. Aber da die Stützleistung gut bis sehr gut ist, nehme ich das notgedrungen in Kauf. Der Anita BH ist von der Stützleistung und vom Tragekomfort absolut unschlagbar, allerdings eben auch recht teuer.

Allerdings ist der Anita (bzw. generell Produkte von Anita) natürlich auch für Mädels mit grossen Oberweiten so ziemlich die einzigste mir bekannte Alternative für vernünftige Sport-BHs.