Winterzeit – Erkältungszeit.
Draußen ist es kalt und usselig, grau sowieso… ebenso verhält es sich mit unserer Stimmung und ehe wir es uns versehen, fängt auch noch die Nase an zu laufen, der Hals zu kratzen und überhaupt fühlen wir uns auf einmal so richtig schön schlapp und kränklich…
Das typische: „Ichwillunterdiedeckeaufnarmundganzvielgutschiegutschie“-Gefühl macht sich breit und spätestens dann weiß ich:
Es ist Zeit für Omas Nudelsuppe!
Früher wurde diese Suppe nur gekocht, um einen Tag später im Hühnerfricassee-Himmel zu landen, der in unserer Familie neben weißem Hühnerfleisch ganz viel mit Mehlschwitze, Zitronensaft, Champignons und Spargelspitzen Klasse 1 aus dem Glas und Kochbeutelreis zu tun hat. Da dieses Gericht bei mir sämtliche Vernunftsätze, sowie auch Maß und Ziel komplett außer Kraft setzt, habe ich es nun seit Langem nicht mehr gekocht. Eben weil ich weiß, daß ich nicht nach einem Teller aufhören kann und auch noch den dritten Teller mit Inbrust ablecken würde, bevor ich mir einen vierten auftue… – aber ich schweife ab, also wieder einen Schritt zurück, Sabber wegwischen und wir erinnern uns: Usselwetter, Nase läuft, Hals kratzt… Nudelsuppe!!!!
Ich verrate hier keine Staatsgeheimnisse und ne Hühnersuppe kriegt sicher jeder zustande. Ich möchte hier nur eine Lanze für einen wunderbaren Gaumenschmaus brechen, ihn vielleicht dem einen oder anderen ins Gedächtnis zurück rufen und meine Version mit euch teilen.
Die Mengenangaben sind ein bißchen vage, das ist der Natur der Suppe geschuldet und den Zutaten, schließlich weiß man ja nie genau, wie groß die Hühnerbrust ist und wie das Mengenverhältnis im Suppengrün diesmal ist… aber ihr seid ja schon groß und wißt euch sicher zu helfen…
Zutaten für einen großen Topf:
- 1 große Hühnerbrust mit Knochen
- 1 Bund Suppengrün (Karottendominant, gerne 1-2 Möhrchen extra)
- 250g Muschelnudeln (die kleinen Suppenmuscheln, es ist WICHTIG, dass es die Muscheln sind, die Fadennudeln im Bild sind ein eigentlich nicht zu akzeptierender Faux-Pas, aber ich hatte nix anderes da!!!! 😉 )
- 1 Bund Petersilie
- Zitronensaft (am besten frisch gepresst)
- Salz
Zubereitung:
- Einen Suppentopf (je nach Größe) ca. 2/3 mit Wasser füllen, Hähnchenbrust mitsamt Knochen und Haut ins Wasser geben und zum Simmern bringen.
- Möhren putzen und in Rädchen schneiden, restliches Suppengemüse putzen und in handliche Stücke schneiden, nach ca. 15 Minuten ebenfalls ins sanft köchelnde Suppenwasser geben
- Salzen
- ca. 30 Minuten warten, ggf. ab und an den gräulichen Suppenschaum abschöpfen. Das Huhn muß durch sein und die Möhren bißfest aber durch.
- Das durchgekochte Suppengemüse außer die Möhrenrädchen herausfischen, und entsorgen
- Die Hähnchenbrust aus der Suppe nehmen und abkühlen lassen.
- In einem gesonderten Topf die Nudeln nach Anweisung sehr al dente kochen, abgießen und in die Suppe geben.
- Sobald man die Hühnerbrust anpacken kann, die Haut abziehen (kann weg) und das Fleisch sauber vom Knochen trennen. In handliche Stücke reißen (nicht schneiden, keine Würfel, es muß gezupft aussehen) und zurück in den Topf geben
- Vor dem Servieren die gehackte Petersilie und nach Geschmack Zitronensaft hinzugeben. (Am besten gesondert halten, da die Petersilie im Topf die Farbe und einen Großteil ihrer Vitamine verliert.)
Herrlich mit frischem Brot am liebsten aus einer kleinen Schale gelöffelt, so heiß wie möglich tut sie unendlich gut und schmeckt nach Kindheit, Geborgenheit und Zu Hause!
Und Vegetarierer machen sich halt eine Gemüse-Suppe 🙂
Und das mit dem alten Hausmittel findet sogar im Wikipedia seine Bestätigung (ja, und auch die Erwähnung, dass es Placebo sein könnte, aber so lange es mir damit besser geht, nehm ich auch den 😉 ):
Hühnersuppe wurde schon von den alten Ägyptern als Mittel gegen Erkältungen verwendet. Im 10. Jahrhundert beschrieb der persische Arzt Avicenna in seinen Werken die positive Wirkung von Hühnersuppe. Im 12. Jahrhundert schrieb der jüdische Gelehrte Maimonides, dass Hühnersuppe „gut zur Wiederherstellung gestörten Humors“ (im Sinn von Körpersäften) sei und empfahl sie als Krankennahrung, speziell für Personen mit Hämorrhoiden und im Anfangsstadium von Lepra.
In der modernen Forschung gibt es Hinweise, dass Hühnersuppe wirklich einen Einfluss auf die Entzündungsreaktion des Körpers haben könnte. In einem Experiment wurde auf bestimmte weiße Blutkörperchen verdünnte Hühnersuppe gegeben, die daraufhin eine veränderte Aktivität zeigten[1]. Dies könnte durchaus einen positiven, entzündungshemmenden Einfluss auf den Krankheitsverlauf bei Erkältungskrankheiten haben. Welche Inhaltsstoffe der Suppe diese Reaktion hervorrufen, ist völlig unbekannt. Das beschriebene Experiment wurde im Reagenzglas an isolierten Zellen durchgeführt (in-vitro-Versuch), sodass die gewonnen Ergebnisse nicht ohne weiteres Rückschlüsse auf die wirklichen Vorgänge im Körper zulassen.
Das Schlürfen heißer Suppe unterstützt auch die Entschleimung (abschwellende Wirkung auf Schleimhäute). Schließlich kann auch ein Placebo-Effekt angenommen werden.
Quelle: Wikipedia