Motivations-Overflow – Hilft viel wirklich viel?

Achtung: Dieser Artikel bedient sich an einigen Stellen der Stilmittel Übertreibung, Ironie und Sarkasmus!!! 😉

Natürlich wollen wir alle möglichst schnell unsere Ziele erreichen.

Schließlich geht es ans Verzichten, an die Dinge, die uns trösten, Halt geben, uns Geborgenheit oder Geselligkeit vorgaukeln…

Und der drohende Verzicht auf unsere Trösterchen setzt mitunter negative Empfindungen frei, so dass wir eigentlich gar nicht, aber auf jeden Fall nur möglichst kurz, verzichten wollen…

Eigentlich wissen wir ja, dass wir was ändern, unser Leben komplett umkrempeln sollten, anstatt nur kurzfristig Verzicht zu üben. Und dann hat uns plötzlich das schlechte Gewissen wieder am Arsch und wir schwören uns, dass es diesmal gaaaaaaaanz anders sein wird. Diesmal wird gründlich ALLES umgestellt und es wird erfolgreich und dauerhaft sein! Ach ja, und es wird unglaublich viel Spaß machen und unendlich viele Glückshormone freisetzen.

Und zack geht es los, der Plan steht:

Da wird fröhlich Kalorienzählen (natürlich mit maximal 1000kcal am Tag) mit irgendwelchen dubiosen Diätmethoden (mindestens 2 möglichst gegensätzlichen) vermischt, ein bisschen vom Punktesystem geklaut und natürlich zwei Fastentage eingeschoben. Das ganze findet dann selbstverständlich auf versuchsweise vegetarischer… ach was, veganer Basis statt und wird mit Eiweiß-Shakes zum Frühstück oder nach dem Sport abgerundet…

Alle Methoden haben auf jeden Fall ihre Berechtigung (die einen mehr, die anderen weniger), was ich aber total schwierig finde, ist, eine wirkliche Lebensumstellung mit einer solchen Batterie an neuen Eindrücken und Regeln (die sich im schlimmsten Falle auch noch gegenseitig ausschließen), zu starten.

Es ist schon schwierig genug, sich mit den Grundlagen des menschlichen Stoffwechsels und mit Schlagworten wie z.B.

  • Grund-, Leistungs- und Gesamtumsatz,
  • Kaloriendefizit
  • Makronährstoffe,
  • Kohlenhydrate
  • Eiweiß
  • Fett
  • Weißmehl
  • Raffinierter Zucker
  • Zuckeraustausstoffe
  • Süßstoff
  • Industriell verarbeitetes Lebensmittel

rumzuschlagen, zu verstehen, was der Körper braucht und was besser nicht, um gesund und dauerhaft abzunehmen.

Wenn man jetzt aber das geplante Wahnsinnsprogramm durchziehen will, muss man zu diesen Grundlagen nun auch noch alle Gesetze der zusätzlich mit einbezogenen Diät- und Ernährungs-Varianten lernen und dann auch noch miteinander kombinieren, was (für einen Anfänger) schwer zu kombinieren ist.

Soll dann auch noch eine bisher komplett unbekannte Ernährungsform mit eingebunden werden , geht das Rumgeschiebe wieder los.

  • Darf der Shake nach dem Training überhaupt noch sein, weil ich ja ab 16 Uhr keine Nahrung mehr zu mir nehme?
  • Und wo krieg ich veganes Eiweisspulver her?
  • kann ich die Scheibe Brot aus dem Rezept überhaupt essen, weil ja eigentlich No-Carb auf dem Plan steht?
  • wieso haben denn die verflixten Früchte jetzt so viele Kalorien, obwohl ich sie im Punktesystem gar nicht zählen muss?
  • warum zum Teufel sind jetzt Erdnüsse nicht Paleo, obwohl sie doch ErdNÜSSE heissen?

Man sieht, es wird kompliziert und komplizierter, es werden die ersten Kompromisse gemacht. Noch in der besten Absicht, aber wo noch keine neuen Gewohnheiten etabliert sind, ist jede Ausnahme, jeder Kompromiss tödlich.

Und wenn dann auch noch nach zwei Wochen keine 5 Kilo weg sind, dann ist wahrscheinlich das Ende der Fahnenstange schnell erreicht, da Überforderung und Frustration schnell Hand in Hand gehen…

Wäre es nicht SMARTer (da isses wieder 😉 ), sich zu Beginn erst mal eines Werkzeuges zu bedienen und die Handhabung des selben von der Pike auf zu verstehen und zu lernen, bevor man sich (bei Bedarf) mutig an die Versionen 2.0, 3.0 oder 5.1 heranwagt?

In der Schule haben wir ja auch nicht das ganze Alphabet auf einmal schreiben gelernt und auch nicht gleich mit dem Wurzelziehen angefangen, sondern es ging erst mal mit dem Zusammenzählen von kleinen Zahlen los.

Das wird alles vielleicht so alles etwas länger dauern (oder auch gerade nicht, es mag da die eine oder andere Überraschung geben), aber letztendlich denke ich, dass man sich eine Menge Stress und Frustration ersparen kann, wenn man sich mit einem einfachen System erst einmal in die Wunderwelt der gesunden Ernährung begibt und dann sukzessive neu erlernte Dinge in seinen Plan einbaut…Nichts ist nämlich so spannend, das neuerlernte Wissen über sich und seinem Körper „im Feld“, sprich dem Supermarkt seines Vertrauens, anzuwenden und irgendwelche „exotischen“ Dinge zu kaufen und zu Hause in noch „exotischeren“ Rezepten auszuprobieren…

Und wer weiß, vielleicht ist man ja irgendwann doch noch Veganer oder ernährt sich nach Paleo, oder aber man ist am Ende nur ein schlanker, gesunder Mensch, der sich das Beste aus allen Welten nimmt und damit ein zufriedenes Leben ohne Stress und Frustration führen kann…

Gebt euch Zeit! Habt Geduld mit euch, aber sucht euch einen Weg, der euch fordert, aber nicht überfordert… Keiner kommt in Jeans und Sandalen den Mount Everest rauf!!!!

Get the Party started… oder: Mut zur Lücke!

Es mag ein bisschen widersprüchlich zu meinem gestrigen Post über Ziele klingen, aber ich bin ein ganz grosser Freund von Bauchentscheidungen und Dingen, die man im Allgemeinen unter „Learning by Doing“ oder auch „Trial and Error“ kennt.

Nichts spricht dagegen, sich SMARTe Ziele zu formulieren, zu verfolgen und diese auch im Verlauf regelmässig zu überprüfen… (sonst hätte ich es nicht empfohlen) Nur das Definieren und Planen der genauen Vorgehensweise bis ins keinste Detail verbraucht bei vielen eigentlich motivierten Personen so viel Zeit und Energie, dass nach Fertigstellung der Planung die ursprüngliche, freudige Erregung über die getroffene Entscheidung „jetzt krempel ich mein Leben um!“ völlig verpufft ist.

Der Entschluss ist gefasst und man weiss eigentlich noch gar nicht genau, was einen in den nächsten Wochen, Monaten, (oder nicht auszudenken) Jahren erwarten wird. Man will abnehmen, sich gesünder ernähren und ausserdem aktiver durchs Leben gehen. Gerne passiert das (wie auch bei mir) so um den Jahreswechsel herum, wo man ja quasi schon „genötigt“ wird, Neujahrsvorsätze zu fassen.

Erfolg hat drei Buchstaben: TUN

Johann Wolfgang von Goethe

Das Beste, was man nun tun kann, während man noch die ersten Pläne schmiedet:

Einfach schon mal die eingestaubten Turnschuhe anziehen und nach Feierabend 2-3 mal die Woche noch eine Stunde lang mit festen Schritt durch die Nachbarschaft gehen. Hört sich nicht besonders sportlich an? Mit 100 Kilo IST DAS SPORTLICH!!! Auch die Rolltreppen und Fahrstühle, die uns überall das Leben leichter machen wollen, kann man ab sofort links liegen lassen und so wertvolle Schritte sammeln, die den Körper in Wallung bringen und zusätzlich Kalorien verbrennen. Oder wie wäre es, den Wagen etwas weiter von der Haustür entfernt zu parken oder eine Station früher aus dem Bus/der Bahn/der Tram zu steigen?

Das selbe gilt für die ersten Veränderungen in Sachen Ernährung. Ein bisschen was wissen wir „Dicken“ ja alle über gesunde Ernährung und auch wenn man nach und nach immer mal wieder mit Erstaunen ein nur vordergründig gesundes Lebensmittel vom Speiseplan streichen wird, wäre es doch fatal, warten zu wollen, bis man alles gelernt hat, was man wissen muss, bevor man überhaupt etwas tut…  Es ist zumindest ein Anfang, wenn man beginnt, einfach mehr Obst und Gemüse zu sich zu nehmen, Fastfood und Fertiggerichte zu meiden und auf Süssigkeiten und/oder Softdrinks verzichtet oder aufhört, sich morgens beim Bäcker die fertigen Brötchen plus Kuchen fürs Büro zu kaufen, sondern sich seine Stullen wieder selbst schmiert.

Auch wenn man seine Ziele nach und nach einem Feintuning unterzieht, so gibt es doch keinen grösseren Fehler, als gar nichts zu tun und immer darauf zu warten, dass der Plan perfekt ist, denn er wird niemals perfekt sein, so wie wir nie perfekt sein werden.

Ich wette, mit diesen wenigen, kleinen Änderungen werden bereits die ersten Pfunde purzeln und man wird sich beschwingt und motiviert fühlen, mehr zu erfahren, zu lernen, zu lesen, zu tun, um weitere Fortschritte zu machen und mit der Zeit sogar bewusster steuern zu können was man warum dem Körper zuführt bzw. von ihm verlangt, um seine nun wirklich SMARTen Ziele zu erreichen

 

 

über Ziele

buddha

„MORGEN FANGE ICH WIRKLICH AN…“

Wie oft hast du das schon gehört… Oder gar selbst gesagt…

wie oft hast du es dann auch wirklich getan?

Meistens ist „morgen“ ein Synonym für „irgendwann“, was wiederum nur ein Synonym für „niemals“ ist…

Natürlich wollen wir alle schlanker, gesünder, aktiver, sportlicher, attraktiver und insgesamt somit glücklicher sein. Aber ist das als Zieldefinition schon ausreichend? Können wir uns wirklich anhand dieser Ziele genug motivieren, damit es nicht mehr bei einem ewigen „morgen“ bleibt?

Dem einen mag dies alles Grund genug sein, um durchzustarten, für den anderen vielleicht hier ein Tip, wie man sich Ziele so setzt, dass man zielgerichteter und motivierter daran arbeiten kann.

Es gibt im Projektmanagement die sogenannten SMARTen Ziele.

S = Spezifisch (konkret und unmissverständlich im Sinne von „klar formuliert“

M = Messbar (so angelegt, dass man den Erfolg in irgend einer Weise klar abmessen/darstellen kann)

A =Attraktiv/Aktiv/Akzeptabel (der Endzustand sollte aktiv formulierbar, von allen Beteiligten akzeptiert und insgesamt attraktiv sein)

R = Realistisch (gleichzeitig machbar aber auch herausfordernd, das Ziel sollte dazu führen, dass das Verhalten, wie geplant positiv verändert wird)

T = Terminiert (Die Erreichung des Ziels wird durch eine realistische Zeitvorgabe unterstützt)

Will heissen, es ist erfolgversprechender sich sein Ziel so konkret wie möglich zu setzen (Heute ist der 12.07. – Bis zum 31.12. diesen Jahres werde ich 15kg abnehmen, indem ich ab sofort gesunde und möglichst wenig industriell bearbeitete Lebensmittel zu mir nehme, mich an mein Kaloriendefizit von täglich 500 kcal halte und zusätzlich 4 mal die Woche ins Sportstudio gehe. Dort werde ich an zwei Tagen ein einstündiges Ganzkörpertraining an den Maschinen und Gewichten ausführen und an den anderen beiden Tagen jeweils eine Stunde Zumba machen.)

Dieses realistische und klar formulierte Ziel zu verfolgen und zu erreichen ist sicher einfacher, als ein schwammiges „ich muss endlich mal abnehmen!!!!“

Sobald du nun Dein Ziel SMART formuliert hast und zudem noch sicher bist, dass du dieses  Ziel unbedingt erreichen willst (und das ist nicht einmal nur aufs Abnehmen beziehbar, sondern eine universelle „Weisheit“), wirst du dich durch nichts und niemanden mehr aufzuhalten lassen. Auch wenn du täglich lange Stunden arbeitest, eine Familie und einen Freundeskreis besitzt, und auch noch einen Haushalt zu führen hast (also ein ganz normales Leben führst) – wenn du es wirklich willst, wirst du in der Lage sein, pro Tag mindestens eine Stunde für Deine Ziele freizuschaufeln. Vielleicht musst du am Anfang etwas organisieren, aber wenn du es wirklich, wirklich willst, dann wirst du es einfach tun.